Musikwissenschaft
Verschreibt man sich, wie ich, der Musik aus Mittelalter, Renaissance und Barock, dann ist eine musikwissenschaftliche Ausbildung fast Pflicht. Musik aus dieser Zeit hat keine direkte Überlieferung in unsere Zeit. Was wir über diese Musik wissen, wissen wir aus schriftlichen Quellen, aus Notensammlungen, aus Lehrbüchern oder aus wissenschaftlichen Abhandlungen über Musik. Erschwerend kommt hinzu, daß Noten in anderen Notensystemen als heute aufgeschrieben wurden, daß Lehrbücher und wissenschaftliche Abhandlungen oft in Latein verfaßt wurden und zum Verständnis der Schriften Wissen vorausgesetzt wird, das zur Entstehungszeit unter Musikern Allgemeingut war, heute aber nicht mehr präsent ist. Um Musik dieser Epochen also spielen zu können, muß man Noten in unser Notensystem übertragen oder die alten Systeme lesen können, man muß die erhaltenen Schriften lesen und interpretieren. Dazu bedarf es des theoretischen Wissens der Disziplin Musikwissenschaft und anderer angrenzender Fachgebiete wie Kunst- oder Kulturgeschichte. Drei Themen stehen dabei im Mittelpunkt meiner musikwissenschaftlichen Tätigkeit:
Edition von Noten
Kompositionen aus vergangenen Jahrhunderten neu zu entdecken und meinem Publikum wieder in Konzerten vorzustellen, gehört für mich zum Spannendsten in der Musik. Daher übertrage ich für meine Konzerte als Solist oder als Mitglied in verschiedenen Kammermusikensembles Noten. Mein Leitgedanke ist es bei dieser Übertragung, praktische Ausgaben zu erstellen. Das bedeutet, daß man aus diesen Noten die Werke aufführen kann, mögliche Schreibfehler des Komponisten also korrigiert wurden, das vom Komponisten erstellte Original aber immer noch erkennbar bleibt.
Instrumentenkunde
Historische Holzblasinstrumente aus Mittelalter, Renaissance und Barock faszinieren mich seit meiner Jugend. Daher verwundert es nicht, daß ich in diesem Bereich auch einen meiner musikwissenschaftlichen Schwerpunkte gesetzt habe. Im Zentrum meines Interesses stehen dabei die Bauweise der Instrumente, ihre Spielweise, ihre Verwendung in Ensembles und im Musikleben der jeweiligen Epoche und natürlich ihres Repertoires.
Konzerteinführungen
Nach meinen Erfahrungen sind Konzertbesucher sehr dankbar, wenn sie zu den erklingenden Werken und Instrumenten eines Konzertes Informationen erhalten. Ganz besonders natürlich, wenn es sich dabei um selten zu hörende Kompositionen oder Instrumente handelt. Gerne gebe ich den Hörern diese Informationen, bringe ihnen Musik nicht nur über das Musizieren auf meinen Instrumenten sondern auch durch sprachliche Erläuterungen nahe. Die Formen sind dabei vielfältig, Gesprächskonzerte und moderierte Konzerte gehören dabei ebenso dazu wie der klassische Einführungstext im Konzertprogramm.